Porsche und Audi mit Erfolgen in Lime Rock

Von Bernd Korbach am 9 - Juli - 2007  NEWS ALERT ABO

Die Siegesserie von Porsche und Audi in der American Le Mans Series ging auch in Lime Rock weiter. Während Porsche beim Rennen mit den schnellsten Sportwagen der Welt den vierten Gesamtsieg in Folge holte, fuhr Audi den Klassensieg ein.

Porsche Rs Spyder in Porsche und Audi mit Erfolgen in Lime Rock

Mit dem von Penske Motorsports eingesetzten RS Spyder mit der Startnummer 6 (LMP2-Klasse) gewann Porsche in der Besetzung Maassen/Briscoe (D/AUS), souverän vor Bernhard/Dumas (D/F), die im RS Spyder mit der Startnummer 7 den Doppelsieg perfekt machten. Für den totalen Triumph von Porsche in Lime Rock sorgten Bergmeister/van Overbeek (D/USA) mit ihrem Sieg in der Klasse GT2 für modifizierte Seriensportwagen.

Die Titelverteidiger Capello/McNish (I/SCO) siegten in Lime Rock im Audi R10 TDI (LM P1-Kategorie). Somit blieb das Auto auch bei seinem 15. Renneinsatz ungeschlagen. Ihre Teamkollegen Emanuele Pirro (Italien) und Marco Werner (Deutschland) belegten trotz eines unverschuldeten Unfalls den vierten Platz in der LM P1-Klasse.

„Das war ein grandioses Rennen für die Zuschauer, das eines ganz deutlich gemacht hat: Ohne den hochklassigen Wettbewerb in den Klassen LMP2 und GT2 wäre die Show in der American Le Mans Series nur halb so gut“, sagte Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen nach dem Rennen im US-Bundesstaat Connecticut, bei dem die Porsche RS Spyder von Anfang an das Tempo diktierten. „Heute hat ganz klar die bessere Boxenstrategie über die Positionen eins und zwei entschieden.“

Von der Pole Position setzte sich Romain Dumas an die Spitze des Feldes. Beim ersten Boxenstopp übergab er den RS Spyder an Timo Bernhard, der die Führung zunächst souverän behauptete. Ryan Briscoe übernahm den zweiten RS Spyder von Sascha Maassen, der von Startplatz fünf ins Rennen gegangen war und sich mit einer starken Leistung bis auf den zweiten Platz vorkämpfte.

Die Entscheidung fiel nach den zweiten Boxenstopps in der Schlussphase des Rennens: Mit neuen Reifen ging Ryan Briscoe an Timo Bernhard, der auf stark gebrauchten Pneus unterwegs war, vorbei an die Spitze und siegte mit 7.481 Sekunden Vorsprung. Ryan Briscoe und Sascha Maassen hatten zuletzt schon in Salt Lake City einen Gesamtsieg gefeiert.

Audi R10 Tdi in Porsche und Audi mit Erfolgen in Lime Rock

Für Audi verlief das Rennen wie erwartet turbulent. Allan McNish konnte sich am Start dank des enormen Drehmoments des V12 TDI-Triebwerks vom siebten auf den dritten Platz nach vorne schieben. Nach 30 Minuten lag der Schotte nur knapp hinter dem von der Pole Position gestarteten LM P2-Porsche auf Platz zwei, ehe er zweimal in Folge am Ende der Zielgeraden beim Überrunden vom selben Nachzügler blockiert wurde. Beim ersten Mal fiel der Audi-Pilot durch einen Dreher auf Rang fünf zurück. Beim zweiten Mal kam es zu einer Kollision, bei der die Frontpartie des Audi R10 TDI beschädigt wurde. Durch die Dreher und den Wechsel der Fronthaube verloren McNish und Capello insgesamt drei Runden und damit alle Chancen auf den Gesamtsieg. Vom zehnten Platz kämpften sich die Titelverteidiger noch auf Rang fünf nach vorne und machten mit Hilfe guter Strategie noch zwei Runden gut.
 
Das Rennen des Audi R10 TDI mit der Startnummer 2 schien kurz vor Ablauf der ersten Stunde durch einen spektakulären Unfall vorzeitig beendet, als sich Marco Werner in der Zielkurve in Folge eines Reifenschadens mit hoher Geschwindigkeit von der Strecke drehte und vehement rückwärts gegen die Streckenbegrenzung prallte. Dass der R10 TDI mit der Startnummer zwei 55 Minuten später unter dem Applaus der Zuschauer wieder auf die Strecke gehen konnte, war der Robustheit des Fahrzeugs und der schnellen Arbeit der Mechaniker des Teams Audi Sport North America zu verdanken. Emanuele Pirro und Marco Werner schafften so knapp die Mindestdistanz von 70 Prozent und holten als Vierte der LM P1-Klasse zehn wertvolle Meisterschaftspunkte.

Allan McNish, Audi R10 TDI, dazu: „Ich konnte mich mit einem guten Start gleich auf Platz drei nach vorne schieben und habe Platz zwei geerbt, als Chris Dysons wegen eines Frühstarts bestraft wurde. Wir wussten, dass es ein schwieriges Rennen werden und der Verkehr eine wichtige Rolles spielen würde. Ich bin zweimal auf denselben Nachzügler getroffen, beide Male an exakt derselben Stelle der Strecke. Beim ersten Mal habe ich mich gedreht, weil die Hinterräder blockierten. Das blieb ohne Folgen. Beim zweiten Mal war ich innen neben ihm, als er rüber zog. Bei der Kollision wurde die Frontpartie des Audi beschädigt, und damit haben wir alle Chancen auf den Gesamtsieg verloren.“

Das Gesamtergebnis

1. Maassen/Briscoe (D/AUS), Porsche RS Spyder (LMP2), 174 Runden
2. Bernhard/Dumas (D/F), Porsche RS Spyder (LMP2), 174
3. Brabham/Johansson (AUS/S), Acura ARX (LMP2), 174
4. Dyson/Smith (USA/GB), Porsche RS Spyder (LMP2), 173
5. McNish/Capello (GB/I), Audi R10 (LMP1), 173
6. Wallace/Leitzinger (GB/USA), Porsche RS Spyder (LMP2), 172
7. Franchitti/Herta (GB/USA), Acura ARX (LMP2), 170
8. Beretta/Gavin (MC/GB), Chevrolet Corvette (GT1), 165
9 . O’Connell/Magnussen (USA/DK), Chevrolet Corvette (GT1), 165
10. van der Steur/Pecorati (USA/USA), Radical SR9 (LMP2), 161

Schnellste Rennrunde
Ryan Briscoe, Porsche RS Spyder, 46.371 Sek.

Klassensieger
LMP1: McNish/Capello (GB/I), Audi R10 TDI
LMP2: Maassen/Briscoe (D/AUS), Porsche RS Spyder
GT1: Beretta/Gavin (MC/GB), Chevrolet Corvette
GT2: Bergmeister/van Overbeek (D/USA), Porsche 911 GT3 RSR

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