Hundert. Das ist dieses Mal die Zahl des Tages. Hundert Kilometer und ein Viertel Tank weniger, um mal ein wenig genauer zu sein. Der Verbrauch geht langsam bedrohlich in Richtung der 20 Liter Marke, je mehr wir beide uns kennen lernen. Bisher wurde der Kleine aber mehr als Alltagsbitch denn als imposante Familienschleuder genutzt. Heute ging es nämlich zu OBI, um meine eher minderwertigen Handwerkskenntnisse auf den neusten Stand zu bringen.
Erfreulicherweise wird ein Platz direkt vor der Tür und somit auch vor der Imbissbude frei. Dort treibt sich die Elite der Wannabe Handwerker, zum fröhlichen Bratwurststopfen, herum. Im Grunde ein männlicher Klatschtreff. Kaum ausgestiegen, vernehmen meine Ohren schon einige kleine Kommentare. „Fettes Teil“ … „Proletenkarre“… „der versägt aber nen Porsche“. Und wie es sich für so eine Lästergruppe gehört, verstummt sie beim vorbeigehen und fängt erst hinterm Rücken an zu sticheln. “ ist doch bestimmt Papas Auto“ vernehme ich noch leise. Ich kann mir kaum noch das Grinsen verkneifen.
Wobei man sagen muss, dass solche Kommentare wirklich eine extrem deutsche Macke sind. In keinem anderen Land wird so offensichtlich, der Hass auf anderer Leute Spielzeug preisgeben. Gerade in den südlichen Ländern, streckt man lieber den Daumen in die Höhe und erfreut sich an so seltener Automobilpracht. Who cares? 😉
Nach zwei, drei kleinen Einkäufen, geht es wieder auf die Straße. Irgendwie beschämend. Seitdem ich mit dem RS6 herumkurve, erblicke ich nur „Opfer“. Irgendwie ein erhabenes Gefühl, an das ich mich durchaus gewöhnen könnte. Auf einmal quetscht sich ein Audi in meinen Rückspiegel. Ehe ich es raffe, rauscht der S6 einer älteren Generation schon an mir vorbei. So ein Mist, da verpass ich doch glatt meinen ersten „Gegner“…
Euer MarioRoman