Wenn von der Weltpremiere einer Neuerscheinung der automobilen Premium-Liga in München die Rede ist, ist naheliegenderweise zu vermuten, dass es sich um eine BMW-Botschaft handelt. Falsch!

Stefan Sielaff (rechts) erklärt den Audi A7 Sportback
Im konkreten Falle erwies sich die bayerische Landeshauptstadt lediglich als freundlicher Gastgeber. Denn es war die Ingolstädter Audi AG, die dem automobilen Großereignis in München mit internationaler Medienpräsenz ihren Stempel aufdrückte.
Für den ersten öffentlichen Auftritt des neuen Audi A7 Sportback, angesiedelt zwischen dem A6 und dem Flaggschiff A8, wurde mit der Münchner „Pinakothek der Moderne“ nicht schlechthin ein exklusiver Ort einzigartigen Ambientes gesucht und gefunden.

Audi A7 Sportback
Mit der Wahl dieses erlesenen Präsentationsortes besiegelte Audi gleichzeitig seine Kultur-Kooperation mit den Münchner Pinakotheken der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die zu den weltweit bedeutendsten Museen zählen. Durch die Kooperation, so heißt es in einer Audi-Pressemeldung aus Anlass des erweiterten kulturellen Engagements der Audi AG, schärfe das Unternehmen sein Profil im Bereich der Bildenden Kunst und des Designs.
Da ist es wieder, Audis Zauberwort „Design“, dem bei der abendlichen Veranstaltung aus gutem Grund die erste Viertelstunde einer huldvollen Laudatio gehörte, die dem neuen Auto der Ingolstädter gewidmet war. Erst dann wurde der Blick auf den gefeierten Schönling, insbesondere auf dessen betonten „Hüftschwung“ und das „Sahnestück“, sein Hinterteil, freigegeben.

Audi A7 Sportback
Im „abgeschnittenen Heck“ erkenne man das „dynamische Element eines Sportwagens“, machten die Audi-Designer Stefan Sielaff und Wolfgang Egger vorab schon einmal auf besondere stilistische Reize eines A7 Sportback aufmerksam, um die Neugier der internationalen Journalistenschar, mit und ohne Kamera, vor der Enthüllung des gefeierten Objekts anzureichern.
Eine Anmerkung gab es nebenher: Die Gene des knackigen Hinterns eines A7 ließen sich im sportiven italienischen Autobau zurückverfolgen. Als Anspielung auf die Überraschung, die Audi mit dem stattlichen A7 Sportback gelang, gestand Chefdesigner Sielaff: „Es war eine schnelle, aber eine schöne Geburt.“ Umgesetzt wurden, wie es beiläufig hieß, die emotionalen Elemente des vor Jahren gezeigten Audi-Show-Cars. Und zwar „1:1“. Auf diese Ergänzung legt Audi Wert.

Audi A7 Sportback
Für Audi-Chef Rupert Stadler ist das neue Auto mehr als eine Schönheit. Der A7, immerhin stattliche fünf Meter lang, habe große unternehmerische Bedeutung, schließe er doch die Lücke zwischen dem A6 und A8. Überdies sei er eine neue Ikone für Audi, „die Vergangenheit zitierend, aber in die Zukunft weisend“.
Nie zuvor sei „kraftvolle Dynamik eleganter präsentiert“ worden, lautet die selbstbewusste Ansage. Dass der A7 Sportback als weltweit schönstes fünftüriges Coupé zuerst mit äußeren Reizen locke, habe seine ganz eigene Bedeutung, schließlich sei „Design ein entscheidendes Kaufkriterium“, urteilte Stadler.

Audi A7 Sportback
Entwicklungschef Michael Dick sprach von „unserem gemeinsamen Traumauto“, das nicht möglich geworden wäre, wenn nicht alle Audianer die besondere Tugend auszeichnete, sich „zusammenzuraufen“, um ein erklärtes hohes Ziel zu erreichen. Dabei denke er „auch an die Kollegen am Band“.
Beim A7 Sportback sei aus Audis modularem Effizienzbaukasten „alles herausgeholt worden“, sagt Chefentwickler Dick. Dafür stehe die leichte Karosserie, deren Aluminiumanteil das Gewicht um rund 15 Prozent reduziere; dafür sprächen eine völlig neu abgestimmte Luftfederung, die elektromechanische Lenkung, die allein den Kraftstoffverbrauch auf 100 Kilometern um 0,3 Liter senke, und es gebe beispielsweise auch weiterentwickelte LED-Scheinwerfer und imposante, weithin sichtbare Heckleuchten.

Audi A7 Sportback
Auch sie werden offenbar zum neuen Audi-Markenzeichen, nachdem das bislang vor allem der Single-Frame war. Er schmückt einen A7 in spezieller Struktur. Und schließlich ist da das vielseitige, leistungsstarke Infotainment, das sich wie das Angebot an hilfreichen Fahrerassistenzsysteme selbstverständlich am Vorbild des A8 orientiert.
Motorisch prägen den neuen A7 Sportback vier V6-Triebwerke. Diesel und Benziner teilen sich das Angebot, das von 150 kW (204 PS) bis 220 kW (300 PS) reicht. Im imposanten Auto vom Kaliber A7 belegt der V6 TDI (150 kW/204 PS) mit 5,3 Liter Durchschnittsverbrauch (CO2: 139 g/km) besonders überzeugend, was Vorsprung durch Technik vollbringen kann.

Audi A7 Sportback
Zurück zum Design: „Im Audi A7 Sportback steckt ein Stück von jedem Designer.“ Es sei mehr als seine Handschrift, es sei ein Stück seiner Seele, sagte Stefan Sielaff und lässt damit anklingen, dass dieses beeindruckende Auto viele Väter hat.
Audi ist dabei, mächtig zuzulegen. Auch das gehört zur Botschaft des Abends. Im ersten Halbjahr 2010 wurden 19 Prozent mehr Autos verkauft als im gleichen Zeitraum 2009. „Wir haben uns deutlich gesteigert, und – wir lassen nicht locker“, sagt Audi-Chef Stadler und fügt noch einmal an, der neue Audi A7 Sportback vermittele ein wirklich stolzes emotionales Gefühl. Dieses Auto, ist Stadler überzeugt, mache seinen Weg. (auto-reporter/Wolfram Riedel)
Fotos: UnitedPictures