Im Sommer vergangenen Jahres begann BMW, insgesamt knapp 600 Elektroautos des Typs Mini E in Deutschland, den USA und Großbritannien einem Alltagstest zu unterziehen. Das Nutzungsverhalten wurde aufgezeichnete und durch Mobilitätsforscher ausgewertet.

Mini E
Nachdem nun die Ergebnisse vorliegen, korrigiert der Münchener Autobauer seine Einschätzung zum Einsatz von Elektroautos. Man habe erkannt, dass elektrische Mobilität schon heute im Alltag funktioniere, sagte Nicola Brüning, Leiterin des BMW-Büros in Berlin, gegenüber der „WirtschaftsWoche“.
„Hürden, die wir vor dem Feldversuch gesehen haben, etwa die eingeschränkte Reichweite oder dass man ein kostspieliges Netz öffentlicher Ladestationen braucht, erscheinen uns heute unkritisch. Das Elektroauto wird schneller Normalität werden, als wir dachten.“
Die gut ein Jahr nach Testbeginn gezogene Bilanz zeigt, dass, obwohl der Mini E kein serienreifes Elektroauto ist und bei ihm die Batterien die Rückbank füllen, die meisten Tester zufrieden waren. So konnten mehr als zwei Drittel der Fahrer ihr Mobilitätsverhalten beibehalten.

Mini E
Für 90 Prozent war die Reichweite von 150 Kilometern ausreichend. Nur 25 Prozent waren auf öffentliche Ladestationen angewiesen, um das Auto ohne Einschränkungen nutzen zu können. Im Vergleich zur Nutzung herkömmlicher Autos zeigte sich kaum ein Unterschied.
Bevor BMW 2013 sein Elektroauto Megacity Vehicle auf den Markt bringt, wollen die Münchner noch den rein elektrischen und gegenüber dem Mini E mit vier Sitzplätzen und einem vollwertigen Kofferraum ausgestatteten Mittelklassewagen BMW ActiveE testen.
Ab 2011 soll es nach dem Vorbild der ersten Testreihe Erprobungsflotten des ActiveE in mehreren Ländern, beispielsweise in den USA und in China, geben, kündigte Brüning an. (auto-reporter.net/br)
Fotos / Web: mini.de