Frankfurt am Main (ots) – Letztlich müssen sich die Anleger größtenteils selbst die Schuld geben für ihr Facebook-Fiasko. Das Problem des Unternehmens, die riesige Zahl der sogenannten Freunde in entsprechende Werbeerlöse umzumünzen, war bekannt. Ebenso die Absicht Zuckerbergs, große Summen in neue Technologien zu investieren, um das zu ändern – vor allem mit Blick auf die auch bei Facebook-Nutzern immer beliebter werdenden Smartphones. Nicht nur, dass auf den mobilen Endgeräten die Werbemöglichkeiten eingeschränkt sind; dort sind auch die Werbepreise niedriger als auf den normalen PCs. Google und Apple kommen mit diesen Problemen deutlich besser zurecht als Facebook.
Zugute zu halten ist den Aktionären zumindest, dass ihnen – im Gegensatz zu den Banken – beim Börsengang Informationen über die Wachstumsperspektiven vorenthalten wurden. Der Gesamtumsatz ist in den vergangenen sechs Monaten nur um fünf Prozent gestiegen; in Europa ist er sogar gesunken. Und der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer im Hauptmarkt Nordamerika stagniert bei 3,20 Dollar. Das alles bedeutet nicht zwangsweise, dass Facebook langfristig keine großen Chancen hätte. Dagegen sprechen weiterhin die große Zahl der Nutzer, die Reichweite und der Datenschatz. Aber was genau Facebook daraus machen kann – und rechtlich gesehen auch darf – ist noch nicht klar. Wahrscheinlich auch nicht Zuckerberg selbst.
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