Neue OZ: Kommentar zu Köln / Grabungsfunde

Von Bernd Korbach am 22 - April - 2012  NEWS ALERT ABO

Osnabrück (ots) – Eine ganze Zivilisation unter der Stadt

Kölner sehen ihre Stadt gern als gar nicht so heimliche Hauptstadt. Dieser Anspruch, der sonst so penetrant, weil unbescheiden wirkt, hat doch etwas für sich. Das belegen jetzt die Grabungsfunde, die mit ihrer schieren Masse wie mit ihrer bestechenden Qualität beeindrucken. Sie zeigen noch eindrucksvoller als bisher, dass unter dem heutigen Köln nicht nur ein oder zwei, sondern unzählig viele weitere Versionen der Stadt liegen. Sie weisen Köln als eine der europäischen Metropolen aus. Denn nur an wenigen anderen Orten kann die Geschichte abendländischer Zivilisation so komplett aus den Schichten archäologischer Funde erzählt werden. Das beeindruckt.

Imponierend auch die Geduld, den Bau der U-Bahn mit einer jahrelangen Grabungskampagne zu begleiten und so das Bauvorhaben für ein Forschungsprojekt zu nutzen, das anders kaum durchführbar gewesen wäre. Die Funde liefern Material, mit dem Geschichte neu geschrieben werden kann. Zumindest für den Augenblick steht Köln wieder als Kulturstadt da. Doch Funde verweisen nur auf große Vergangenheit. Die Kulturgegenwart sieht trister aus.

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