Hamburg (ots) – Esther Kim von der Yale University hat untersucht, wie sich Menschen in vollen Bussen Mitreisende vom Leib halten. Darüber berichtet das Magazin GEO in seiner Oktober-Ausgabe. Kim zufolge ist das dabei zu Tage tretende unsoziales Verhalten meist kein festgelegter Charakterzug, sondern an bestimmte Situationen gekoppelt. Passagiere von Bussen würden oft „vorübergehend asozial“, während dieselben Personen in anderen Kontexten durchaus sozial eingestellt sein können – in Cafés etwa oder auch in Schwimmbädern, wo man gewöhnlich respektvoll mit anderen umgehe. In öffentlichen Verkehrsmitteln allerdings seien Menschen oft erschöpft oder vor Fremden besonders auf der Hut – und wenden dann bewusst Abwehrstrategien an. Der typische „Kurzzeitasoziale“ hat laut Kim folgendes Repertoire parat:
1) Er vermeidet Augenkontakt mit anderen. 2) Wenn schon, dann schaut er etwas irre. 3) Er gibt sich geschäftig, wühlt in den Taschen oder telefoniert laut. 4) Er belegt den Sitz neben sich mit einer großen Tasche. 5) Er setzt sich an den Gang mit Kopfhörern auf den Ohren - so kann ihn niemand einfach bitten, zum Fensterplatz durchzurutschen. 6) Er legt eine große Anzahl unterschiedlicher Gegenstände auf den Nebensitz - die wegzunehmen, wäre so aufwändig, dass es andere abschreckt, darum zu bitten. 7) Er stellt sich schlafend.
Was aber, wenn der Fahrer dazu auffordert, alle müssten zusammenrücken? „Das Ziel ist dann einfach nur noch, möglichst nicht neben dem einen unangenehmen Mitfahrer zu sitzen“, sagt Kim. Rasse, soziale Herkunft oder Geschlecht spielten keine große Rolle – wohl aber Körpergeruch.
Die aktuelle Ausgabe von GEO ist ab sofort im Handel erhältlich, hat 164 Seiten und kostet 6,60 Euro.
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