Mainz (ots) – Wenn Karl-Thomas Neumann heute zum neuen Opel-Vorstandschef berufen wird, sollte man zunächst einmal den Hut vor ihm ziehen: Es gibt wohl kaum einen schwierigeren Job in der Autobranche als die Sanierung von Opel. Der Weg in die Zukunft birgt nicht nur für das Rüsselsheimer Unternehmen immense Risiken, sondern auch für die Person Neumann. Mission Impossible, Himmelfahrtskommando – was musste er nicht schon alles lesen, bevor er überhaupt gestartet ist. Dass jemand die Traute hat, sich dieser gewaltigen Herausforderung zu stellen, ist für sich genommen schon aller Ehren wert. Die Erwartungen könnten auch nicht widersprüchlicher sein. Auf der einen Seite die Mutter GM, die schnelle Erfolge sehen will, auf der anderen Seite der Betriebsrat, der die Mitarbeiter so gut wie möglich schützen muss. Doch wie sich der 51-Jährige entscheidet, dürfte klar sein. Die Arbeitnehmervertreter müssen sich daher von der Maximalforderung verabschieden, alle Standorte über 2016 hinaus zu sichern. Das ist angesichts einer Auslastung von nur 50 Prozent und aktuell milliardenschweren Verlusten einfach unrealistisch. Aber wahrscheinlich haben sie das auch schon, können es aber nur noch nicht offen sagen. Deshalb muss Neumann in den Verhandlungen viel Geschick beweisen und die Arbeitnehmerseite vor einem Gesichtsverlust bewahren. Neumann, der gesamte Opel-Vorstand, aber auch das Management der Mutter GM sind zum Erfolg verdammt. Wenn nicht jetzt, wann dann? Diesem Team muss es unter allen Umständen gelingen, den traditionsreichen Autohersteller wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Ansonsten sieht es wirklich düster aus. Opel nur noch als Marke, aber ohne eigenes Herz – so könnte die Zukunft bei einem Scheitern aussehen. Man mag es sich kaum vorstellen.

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