Berlin (ots) –

   - Industrie bekräftigt Forderung nach neuem Energie-Marktdesign
     für gerechte Kostenverteilung 
   - Energieeffizienz und Verbrauchsreduzierung haben für Unternehmen
     immer höheren Stellenwert 

Ob sich die hohen Energiekosten und Abgabelasten auf die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie auswirkt, diese Frage diskutierten Energieexperten aus Industrie und Verbänden im Rahmen einer Gesprächsrunde des Fachmagazins energiespektrum in Berlin.

»Eingesparte Watt – plakativ Negawatt genannt – leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende«, sagt Barbara Minderjahn, VIK. Wilfried Köplin, Leiter Konzern-Energiepolitik der Bayer AG nennt dazu auch Zahlen: »Von 1990 bis heute hat die chemische Industrie die Energieeffizienz verdoppelt, oder anders ausgedrückt, für die gleiche Produktion brauchen wir nur noch die Hälfte an Energie als vor 20 Jahren.« Den Trend, dass sich Unternehmen mit dem Thema Energiemanagement systematisch beschäftigen, bestätigt Götz Blechschmidt, Geschäftsführer der Zertifizierungsgesellschaft DQS. »Bis heute gibt es circa 2.500 ISO 50001 Zertifikate weltweit, davon etwa die Hälfte in Deutschland«, sagt Blechschmidt. Der DQS Geschäftsführer sieht Deutschland beim Thema Energiemanagement sogar weltweit als Vorreiter. »Wir haben im Moment eine sehr hohe Nachfrage aus den USA und Asien, von Unternehmen die Energiemanagementsysteme implementieren oder sich informieren wollen«, so Blechschmidt.

Dringenden Bedarf sehen die Experten auch in einer grundlegenden Reform des Energiemarktes. Es muss abgestellt werden, dass Einspeisevergütungen auch dann gezahlt werden, wenn der Markt den Strom gar nicht braucht. Für Dr. Carsten Rolle, Leiter Abteilung Energie und Klimapolitik beim BDI, geht es darum, die Gesamteffizienz zu steigern. »Wir müssen das Gesamtsystem verbessern. Daher wird es ein neues Marktdesign geben müssen, das hoffentlich in der Lage ist, die Gesamtkosten zu optimieren.«

Fazit: »Auf der einen Seite ist die Politik gefordert, das gesamte Energiesystem zu reformieren. Nur so lässt sich verhindern, dass Investitionen verpuffen. Wir nehmen aber auch mit, dass Unternehmen selbst viel tun können, um Kosten zu optimieren und wettbewerbsfähig zu bleiben – und sind damit beim Zukunftsthema Energieeffizienz«, fasst Volker Tisken, Chefredakteur des Fachmagazins energiespektrum, zusammen. Über das Roundtable Gespräch berichtet energiespektrum in der Juni-Ausgabe.

Pressekontakt:

Volker Tisken
Redaktion energiespektrum
Tel. 08105/38 53 - 36
E-Mail: v.tisken@verlag-henrich.de

Kai Brembach
Brembach  Partner Kommunikation
Tel. 0201/320 399 - 93
E-Mail: brembach@bremkom.de 

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