Mainz (ots) – Der erste Nationalpark kommt für Rheinland-Pfalz und das Saarland reichlich spät. Der hessische Nationalpark Kellerwald-Edersee ist bereits über zehn Jahre alt, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern haben jeweils zwei, Bayern übrigens schon seit den 70er Jahren. Die Bundesregierung will die Fläche für Wildnisgebiete bis 2020 auf zwei Prozent verdoppeln; Nationalparks bieten dafür Gewähr. Natur Natur sein lassen, das ist wichtig. Für den neuen Nationalpark war es somit höchste Zeit. Die Deutschen können nicht über die Abholzung der Regenwälder schimpfen und der Wildnis im eigenen Land keinen Raum lassen. Für uns mag eine Buche ein ganz normaler Baum sein. Aber mit 26 Prozent der weltweit vorhandenen Buchenwälder haben wir die Pflicht, vor allem alte Bestände zu erhalten und als Lebensraum für über 10000 Arten zu bewahren. Dies gilt für die beiden waldreichsten Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz gleichermaßen. Dabei dienen die Parks neben dem Artenschutz auch den Menschen. 50 Millionen Gäste und eine Wertschöpfung von 1,2 Milliarden Euro verzeichnen die deutschen Nationalparks pro Jahr. Der Hochwald wird noch Zeit brauchen, bis die Wildnis wieder von weiten Teilen Besitz ergriffen hat, aber auch, bis die entsprechende Infrastruktur für Besucher und Wanderer geschaffen ist. Der hessische Nationalpark hat in die Informationseinrichtungen, Naturschutzmaßnahmen und Bildungsprojekte insgesamt rund 16 Millionen Euro investiert; Erfolg hat seinen Preis. Für die Bürger in der Region Rhein-Main war der Pfingstsamstag allemal ein guter Tag, haben sie doch nun zwei Reservate für einen Naturausflug zur Auswahl. Und: Selbst von der hessischen Landeshauptstadt aus liegt der Hochwald noch ein gutes Stück näher als der Kellerwald.
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