Frankfurt am Main (ots)

   - Pessimistischere Erwartungen trüben Geschäftsklima im ersten 
     Quartal
   - Mittelfristiger Aufwärtstrend bleibt intakt
   - Fundraisingklima und Exitumfeld mit Bestwerten 

Der Geschäftsklimaindex des German Private Equity Barometers muss im ersten Quartal 2015 einen leichten Rückschlag verkraften. Das von KfW und BVK ermittelte Stimmungsbarometer für den Beteiligungskapitalmarkt sinkt um 7,2 Zähler auf einen Wert von 50,2 Saldenpunkten und gibt damit einen Teil seines deutlichen Anstiegs im Schlussquartal 2014 wieder ab. Grund für den Rückgang des Geschäftsklimas im ersten Quartal ist eine gesunkene Zuversicht hinsichtlich der künftigen Geschäfte, die Erwartungen gehen um 16,4 Zähler auf 46,0 Saldenpunkte zurück. Die aktuellen Geschäftslage hingegen wird etwas besser eingeschätzt (+2,0 Zähler auf 55,6 Saldenpunkte).

Das Geschäftsklima trübte sich im ersten Quartal sowohl bei den Früh- als auch bei den Spätphasenfinanzierern ein (-10,6 Zähler auf 46,0 Saldenpunkte und -5,0 Zähler auf 52,8 Saldenpunkte). Im Spätphasensegment verhageln die pessimistischen Geschäftserwartungen die Stimmung, während die Lage etwas besser bewertet wird. Demgegenüber korrigieren die Frühphasenfinanzierer sowohl ihre Erwartungen als auch ihre Lagebewertungen nach unten – erstere deutlich, letztere nur leicht.

Trotz der Abwärtskorrektur bleibt die Stimmung auf dem deutschen Beteiligungsmarkt nach wie vor auf einem hohen Niveau. Der mittelfristige Aufwärtstrend bleibt intakt, wenn auch die Stärke des aktuellen Rückpralls Anlass zur Sorge gibt. Positiv entwickeln sich in den ersten drei Monaten des Jahres weiter die Bewertungen der Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung (Fundraising) und des Umfelds für den Ausstieg aus Beteiligungen (Exits) – beide Teilindikatoren erreichen im ersten Quartal Bestwerte. Die Financiers profitieren hier vom anhaltenden Niedrigzinsumfeld.

„Die Geschäftserwartungen der Beteiligungskapitalgeber haben sich im ersten Quartal überraschend stark eingetrübt“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. „Wir sehen dies aktuell jedoch nur als Momentaufnahme. Angesichts der guten Signale seitens Fundraising und Exits gehen wir davon aus, dass die Investitionsbereitschaft der Wagniskapitalgeber weiter gegeben ist.“

BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs sieht ebenfalls keinen Grund für Unruhe: „Auch im letzten Jahr sahen wir eine zwischenzeitliche Stimmungseintrübung nach einem Hoch zum Jahresende. An der grundsätzlich positiven Marktverfassung ändert dies jedoch nichts. Spannend bleibt die Entwicklung von Zinsen und Konjunktur, da beide nicht zuletzt über die Unternehmensbewertungen maßgeblichen Einfluss auf den Beteiligungsmarkt haben. Derzeit sehen wir aber keine Belastung für das Investitionsgeschehen.“

Die KfW berechnet das German Private Equity Barometer zusammen mit dem Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften e. V. (BVK) exklusiv für das Handelsblatt. Eine ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafik zum aktuellen German Private Equity Barometer ist unter www.kfw.de/gpeb abrufbar.

Pressekontakt:

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