
Sebastian Vettel, Formel 1 Weltmeister 2010
„Wenn ich mit jemandem laufen gehe, dann will ich immer einen Schritt voraus sein. Ich mache aus allem Möglichen eine Herausforderung. Erster am Lift, Erster oben, Erster wieder unten, Erster im Zimmer, als Erster frisch geduscht – was auch immer, die sinnlosesten Dinge.“
Und weiter: „Ich hab sogar in der Supermarktschlange schon mal jemanden überholt.“
Das beschreibt Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel im Interview mit der GQ seinen inneren Antrieb, den „Wunsch, schneller zu sein“. Die Formel 1 hat Sebastian Vettel schnell erwachsen werden lassen.
„Auf dem Papier bin ich zunächst mal nur ein Angestellter. Doch ich bewege ein Instrument, das von 600 Menschen geschaffen worden ist. Dadurch trägt man automatisch Verantwortung, und dadurch hat man gleichzeitig schon sehr viel Macht“, weiß der Heppenheimer, der mit seinen 23 Jahren extrem zielstrebig agiert.
„Als Führungsperson ist es mir das Wichtigste, dass der Zusammenhalt bestehen bleibt. Ich möchte, dass die Leute um mich herum wahrnehmen, dass ich bereit bin, alles zu geben. Umgekehrt verlange ich das auch von jedem anderen. Wenn gearbeitet werden muss, dann wird gearbeitet. Dann kann niemand Samstagabend in der Disko die Korken knallen lassen.“

GQ Cover
Die Hightech-Boliden und deren Geschwindigkeit bleiben für den Formel-1-Piloten auch nach unzähligen Rennen ein Faszinosum. „Du fährst mit 300 Stundenkilometern auf eine Kurve zu, dein Auge und dein Gehirn sagen dir, dass du jetzt sofort voll auf die Bremse steigen musst. Und trotzdem kannst du noch den Bruchteil einer Sekunde länger Gas geben – das musst du lernen“, schildert Vettel den Nervenkitzel im Cockpit.
Und fügt euphorisch hinzu: „Geil ist es, wenn ich aus mir am meisten rausholen kann. Wenn ich über die Ziellinie fahre und das Gefühl habe, das hat gesessen – dann ist das Ergebnis egal. Dann bin ich auch zufrieden, wenn ich nur Zwölfter geworden bin.“
Die Frage, ob er bei seinem gefährlichen Beruf schon sein Testament gemacht habe, negiert Vettel jedoch. „Nein noch nicht. Aber klar, ein gewisses Risiko fährt immer mit.“ Zumindest eine Lebensversicherung habe er aber schon abgeschlossen.
Das vollständige Interview mit Sebastian Vettel lesen Sie in der Januar-Ausgabe von GQ, die heute erscheint.
Fotos: GQ & auto-reporter.net / Web: gq-magazin.de