München (ots) – Prof. Dr. Michael Köhler ist Professor der Rechtswissenschaften und bisher nur wenigen Freunden der Österreichischen Schule bekannt – obwohl seine Gedanken zutiefst „österreichisch“ sind. Das Ludwig von Mises Institut Deutschland freut sich daher besonders, auf seiner Homepage www.misesde.org Auszüge aus Köhlers Buch „Humes Dilemma – oder: Das Geld und die Verfassung, Geldschöpfung der Banken als Vermögensrechtsverletzung“ präsentieren zu können.

Kapitel VI. seines Buches befasst sich mit dem Unrecht der privaten Geldschöpfung. Dieses Unrecht ist ein Mehrfaches, wie Köhler ausführt. Es beginnt bereits damit, dass die Geschäftsbanken die Vermögenseinlagen ihrer Kunden für die Geldschöpfung via Kreditvergabe heranziehen, obwohl dieser Geldeinlage eigentlich ein Verwahrungsvertrag zugrunde liegt. Das jeweilige Bankinstitut zweckentfremdet also die Einlagen des Kunden, ohne ihn darüber zu informieren, geschweige denn seine Erlaubnis hierfür einzuholen.

Hinzu verspricht der Verwahrungsvertrag dem Kunden, dass er am Ende denselben Geldwert zurück erhält – dies ist aber nur nominal der Fall. Tatsächlich nämlich erfährt die Einlage des Kunden dank der Geldschöpfung via Kredit einen Kaufkraftverlust. Zudem trägt der Kunde das Risiko, welches aus dem Teilreservesystem erwächst: Im Falle einer Bankenpleite ist nicht nur das Eigenkapital der Bank verloren, sondern auch ein Großteil der Kundeneinlagen.

Da die Banken aufgrund ihres an sich legitimen

Gewinnerzielungsinteresses tendenziell nicht auf Kreditbeschränkung, sondern auf Expansion aus sind, erfahren darüber hinaus weite Teile der Gesellschaft eine Schädigung. Ihnen wird nämlich aufgrund des künstlich vervielfachten Kreditgeldes, die Möglichkeit genommen, selbst Vermögen aufzubauen. Normalerweise sind Ersparnisse knapp. Diese knappen Ersparnisse würden als Investitionsfonds dienen. Wer seine Ersparnisse verleiht, darf auf einen Vermögenszuwachs hoffen. Die Geldschöpfung der Banken via Kredit verhindert dies.

Dieses Bankenprivileg fügt zudem jedem folgenden Kreditgeschäft ein Betrugselement bei. Der Darlehensnehmer ist nämlich selbst bei bestem Willen nicht mehr in der Lage, sein implizites Versprechen zu erfüllen, das Darlehen mit Geldeinheiten gleichen Tauschwertes zu begleichen. Die Wertminderung der nominell zurückzuzahlenden Geldeinheiten ist im systemischen Gesamtvorgang von vorneherein angelegt.

Durch diese sich fortwährend aufsummierende Schädigung schließlich ist die Gesellschaft zur Gänze betroffen. Denn an sich müsste die ständig steigende Produktivität der Gesellschaft zu einem ebenso ständig steigenden Einkommen führen, auch und nicht zuletzt in Form eines Kaufkraftanstiegs der einzelnen Geldeinheit. Die tatsächliche Entwicklung aber, so stellt Köhler fest, ist „seit langem durch privilegierte Aneignung, strukturelle Massenarbeitslosigkeit, Staatsverschuldung zwecks sozialen Ausgleichs, aber auch durch monetäre Instabilität geprägt.“

Geldschöpfung ist systemisches Unrecht http://www.misesde.org/?p=10083

Das Buch „Humes Dilemma – oder: Das Geld und die Verfassung, Geldschöpfung der Banken als Vermögensrechtsverletzung“ ist über den Buchhandel oder über www.akston.de zu erwerben.

Am 23. Mai 2015 veranstaltet das Ludwig von Mises Institut die 3. Jahreskonferenz seit seiner Gründung im Oktober 2012. Alle Details zur Anmeldung sind auf der Internetseite des Ludwig von Mises Institut Deutschland zu finden. http://www.misesde.org/konferenz2015

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